Zweckverband Bioabfallentsorgung Maintal – Bad Vilbel

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Der Zweckverband Bioabfallentsorgung Maintal – Bad Vilbel ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts[1] der Städte Maintal und Bad Vilbel, die eine Kompostierungsanlage in der Otto-Hahn-Straße 15 in Dörnigheim betreibt. Die Aufgabe des Zweckverbandes ist die Verwertung der Bioabfälle, die in diesen Städten anfallen.[2]

Das Grundstück wird von der Stadt Maintal gestellt und das Personal sowohl von Maintal als auch von Bad Vilbel mittels Erstattung der Personalkosten einschließlich eines Verwaltungskostenzuschlages. In der Verbandsversammlung ist Maintal mit vier Mitgliedern vertreten und Bad Vilbel mit drei.[3]

Geschichte

Offenes Kompostwerk

Ab 1990 betrieb Maintal auf dem heutigen Gebiet der Kompostierungsanlage bereits ein offenes Grünschnitt- und Bioabfallkompostwerk, in dem die Verrottung unter freiem Himmel stattfand. Anwohner hatten sich öfters über die Geruchsbelästigung beschwert.[4]

Modernisierung

Am 17. Januar 1997 nahm das vollständig modernisierte Kompostwerk seinen Betrieb offiziell auf, nachdem es bereits zwei Monate im Probebetrieb gelaufen war. Der Bau dauerte sechs Monate und kostete 13 (oder 15[5]) Millionen Mark, die der Umlandverband Frankfurt (UVF) übernahm. Es war 1997 das erste und einzige Kompostwerk im UVF. Als Kapazität wurde vorgesehen, dass jährlich 7.700 Tonnen Bioabfällen zu 3.000 Tonnen Kompost verarbeitet werden sollten. Alle Produktionsschritte, wie Abladen, Sortieren, Zerkleinern, Aufbereiten, Verrotten und Lagen sollten in einer der neuen Hallen stattfinden, wodurch keine Geruchsbelästigung mehr stattfinden würde.[6]

Gefahr des Abrisses wegen Unwirtschaftlichkeit

Der Rechtsnachfolger des Umlandverbandes Frankfurt, Rhein-Main-Abfall GmbH (RMA), forderte die Stadt Maintal im Jahr 2000 auf, das Kompostwerk zu einem symbolischen Preis von einer Mark der RMA abzukaufen, da diese das Werk andernfalls abreißen würde. Der Grund dafür war die scheinbare Unwirtschaftlichkeit des Werkes, da beim Bau der Kompostieranlage ein ökologisches Prestigeprojekt verwirklicht wurde und dabei die Kapazität zu gering ausgefallen war. Der Erste Stadtrat Gerd Robanus nannte die Möglichkeit eines Abrisses "Wahnsinn" und sprach sich nicht grundsätzlich gegen einen Kauf aus. Der Maintaler SPD-Stadtverordnete Herbert Belser hatte dafür kein Verständnis und meinte, ein Kauf wäre eine "große Dummheit".[7]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vgl. Magistrat der Stadt Maintal (2019): Beteiligungsbericht 2019 (https://daten2.verwaltungsportal.de/dateien/seitengenerator/8f74b2a02acb46276bfde4edaf30666b99276/beteiligungsbericht_2019.pdf), S. 4.
  2. Vgl. Magistrat der Stadt Maintal (2019): Beteiligungsbericht 2019 (https://daten2.verwaltungsportal.de/dateien/seitengenerator/8f74b2a02acb46276bfde4edaf30666b99276/beteiligungsbericht_2019.pdf), S. 57.
  3. Vgl. Magistrat der Stadt Maintal (2019): Beteiligungsbericht 2019 (https://daten2.verwaltungsportal.de/dateien/seitengenerator/8f74b2a02acb46276bfde4edaf30666b99276/beteiligungsbericht_2019.pdf), S. 57.
  4. Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.01.1997, Nr. 15, S. 60.
  5. Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.07.1997, Nr. 159, S. 55.
  6. Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.01.1997, Nr. 15, S. 60.
  7. Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.03.2000, Nr. 55, S. 69.