Kennedystraße

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Kennedystraße

Die Kennedystraße ist der Dörnigheimer Abschnitt der Landesstraße 3268 und liegt zwischen der Frankfurter Landstraße (Bundesstraße 8) und der Maintaler Straße. Die Straße wurde nach dem 35. Präsident der Vereinigten Staaten, John F. Kennedy, benannt. Er war am 25. Juni 1963 durch Dörnigheim gefahren (Siehe auch: Persönlichkeiten in Maintal).[1]

Verlauf und Nebenstraßen

Die Kennedystraße führt von Osten ausgehend von der Kreuzung Frankfurter Landstraße (B 8)/L 3195 am Michel Hotel Frankfurt Maintal nördlich vom Frauenhain durch den Stadtteil Dörnigheim, nördlich an der Altstadt vorbei bis zur Maintaler Straße in Hanau. Nebenstraßen sind (von West nach Ost): In der Mainaue, Dürerstraße, Am Bootshafen, Backesweg, Mühlheimer Straße, Fischergasse, Frankfurter Straße, Hasengasse, Karlstraße, Nordstraße, Bahnhofstraße, Schwanengasse, Kantstraße, Dietesheimer Straße, Eichwaldstraße, Mainstraße, Kreuzgartenstraße, Alter Kesselstädter Weg, Berliner Straße, Kesselstädter Straße, Eschenweg, Am Technologiepark, Honeywellstraße und Marie-Curie-Ring.

Verkehrsaufkommen

2015 betrug die durchschnittliche tägliche Verkehrsmenge an Kraftfahrzeugen auf der Kennedystraße (innerorts) insgesamt 11.026. Davon entfielen 232 Fahrzeuge auf den Schwerverkehr (Busse und LKW mit mehr als 3,5 Tonnen). Die durchschnittliche tägliche Verkehrsmenge an Fahrrädern betrug 195.[2]

Öffentlicher Personennahverkehr

Auf der Kennedystraße gibt es innerorts die Bushaltestellen Alter Friedhof, Frankfurter Straße und Alter Kesselstädter Weg. Diese werden bedient von den Linien MKK-22, MKK-27 und X 57. Außerorts am Gewerbegebiet Ost ist die Haltestelle Honeywellstraße, die von den Linien MKK-23 und X 57 angefahren wird.[3][4]

Geschichte

1917 wurden die Bezirksstraßen nach Hanau und Frankfurt neugepflastert.[5]

1933 wurde die Lindenstraße verbreitert, dabei mussten die Rondelle der frühmittelalterlichen Wehrmauer weichen.[6] Außerdem wurde dafür ein Haus an der nordwestlichen Ecke der Kreuzung Lindenstraße/Hasengasse abgerissen und weiter nördlich wieder aufgebaut.[7]

1938 wurde die Lindenstraße erneut verbreitert.[8]

In den 1950er-Jahren wurde geplant, die Strecke Rüdesheim-Wiesbaden-Frankfurt-Hanau zu einem "Rhein-Main-Schnellweg" auf der auszubauen. Dabei sollte insbesondere die Strecke Frankfurt-Dörnigheim (Bundesstraße 8/40) vierspurig ausgebaut werden.[9]

Am 25. Juni 1963 fuhr der 35. Präsident der Vereinigten Staaten mit Vizekanzler Ludwig Erhard und Ministerpräsident Georg-August Zinn in einem Mercedes Benz 300d Pullman Landaulet in einem Konvoi aus 35 Fahrzeugen durch Dörnigheim auf dem Weg vom Fliegerhorst in Erlensee nach Frankfurt (Siehe auch: Persönlichkeiten in Maintal).[10][11] Spätestens im November 1964 wurde die Straße bereits nach Kennedy benannt.[12]

1963 wurden die innerörtlichen Abschnitt der drei Straßen "Frankfurter Landstraße", "Lindenstraße" und "Hanauer Landstraße" in Kennedystraße umbenannt.[13]

Der hessische Wirtschafts- und. Verkehrsminister Rudi Arndt gab 1968 bekannt, dass der vierspurigen Ausbau der Bundesstraße 8/40 zwischen Frankfurt-Fechenheim und Dörnigheim bis Ende 1969 dauern und 1,5 Millionen Mark kosten sollte. Zeitlich daran angeschlossen sollte der Ausbau der Ortsdurchfahrt Dörnigheim für 950.000 Mark werden.[14]

In den 1970er-Jahren sollte auch die Ortsdurchfahrt Kennedystraße vierspurig ausgebaut werden, weil nach dem Ausbau der B 8/40 zwischen Fechenheim und Dörnigheim das Verkehrsaufkommen in Dörnigheim drastisch anstieg und es viele Verkehrsunfällen gab: "Fünfzig zum Teil schwere Verkehrsunfälle innerhalb des letzten Jahres sprechen eine deutliche Sprache, und Lärm und Gestank der stockenden oder im Schneckentempo durch den alten Ortskern schleichenden Autokolonnen sind für die Anwohner auch gerade kein Vergnügen." Für den Ausbau sollten Vorgärten weichen. Ein Haus wurde abgerissen und die Mauer des alten Friedhofs wurde zurückversetzt. Die sozialdemokratischen Vorsitzenden von Verkehrsausschuss und Haupt- und Finanzausschuss der Dörnigheimer Stadtverordnetenversammlung, Reinhold Bilz und Peter Laskowski, plädierten für eine großzügige Entschädigung der Vorgartenbesitzer. Laskowski verteidigte dieses Konzept als umweltfreundliche Lösung, weil der Verkehr zügiger fließen würde. Eine Verlegung des Radweges in eine Nebenstraße wurde verworfen, da Radfahrer erfahrungsgemäß lieber eine "gefährliche Fahrbahn ohne Radweg benutzen, anstatt einen kleinen Umweg zu fahren."[15]

Die Überlastung der Kennedystraße mit "8.850 Kraftfahrern, die zu den Spitzenzeiten des Verkehrs innerhalb von eineinhalb Stunden Richtung Frankfurt, und die 6.350 Fahrzeuge, die im gleichen Zeitraum von der neuen Stadt aus Richtung Hanau fahren", war das Hauptargument für die Südtrasse der A 66 mitten durch Maintal.[16]

Das Verkehrsaufkommen war laut der 1975 durchgeführten Verkehrszahlung der Straßenverkehrsbehörde der Stadt Maintal enorm, weil die A 66 noch nicht fertiggestellt war: Täglich passierten rund 23.000 Autos die Kreuzung Kennedystraße/Bahnhofsstraße.[17]

2023 wurden auf der Kennedystraße in Dörnigheim und den Straßen Am Kreuzstein und Fechenheimer Weg in Bischofsheim Tempo-30-Abschnitte eingeführt, da die Stadt Maintal im Rahmen einer Lärmaktionsplanung ein Schallgutachten durchführen ließ und diese zeigte, dass die Einführung von Tempo 30 in der Kennedystraße zur Reduzierung des Verkehrslärms führt und somit zum Gesundheitsschutz der Anwohner beiträgt.[18]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.11.1964, S. 67.
  2. Vgl. Hessen Mobil. Straßen- und Verkehrsmanagement - Dezernat Verkehrstechnik und Straßenausstattung: Verkehrsmengenkarte für Hessen. Ausschnitt Main - Kinzig - Kreis (West) Ausgabe 2015, Wiesbaden 2015.
  3. Vgl. https://fotos.verwaltungsportal.de/seitengenerator/8f74b2a02acb46276bfde4edaf30666b99276/gross/liniennetzplan2018.jpg (Abruf 21.1.22).
  4. Vgl. Abruf RMV https://www.rmv.de/auskunft/ (21.1.22).
  5. Vgl. Ingeborg Schall, Dörnigheim Chronik bis 1974, Maintal 2010, S. 127.
  6. Vgl. Ingeborg Schall (Hrsg.), Dörnigheim in alten Bildern, Maintal 1998, S. 21.
  7. Vgl. Ingeborg Schall (Hrsg.), Dörnigheim in alten Bildern, Maintal 1998, S. 28.
  8. Vgl. Ingeborg Schall, Dörnigheim Chronik bis 1974, Maintal 2010, S. 150.
  9. Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.11.1954, S. 6.
  10. Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.06.2013, Nr. 146, S. 47.
  11. Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.11.1964, S. 67.
  12. Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.11.1964, S. 67.
  13. Vgl. Ingeborg Schall, Dörnigheim Chronik bis 1974, Maintal 2010, S. 195.
  14. Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.10.1968, S. 30.
  15. Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.08.1973, S. 22.
  16. Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.03.1970, S. 27.
  17. Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.01.1978, S. 35.
  18. Vgl. Frankfurter Rundschau - Main-Kinzig vom 23.11.2023, Seite 32.