STVV 4. Legislaturperiode

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STVV 4. Legislaturperiode

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Bürgermeister Walter Unger
Ha. Stadtrat Günter Hack
Ha. Stadtrat Karl-Heinz Schreiber
(bis 1989)
Ha. Stadtrat Priska Hinz
(ab 1989)
Jahre 1985–1989

Die vierte Legislaturperiode der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Maintal begann 1985 und endete 1989.

Wahl

Wahlergebnis

Die Wahl fand am Sonntag, den 10. März 1985 statt.[1] Gegenüber der Wahl von 1981 verloren beide großen Parteien an Stimmen. Die SPD verlor außerdem ihre absolute Mehrheit, die sie in der letzten Legislaturperiode zwar nicht an der Urne, aber durch den Streit innerhalb der CDU gewonnen hatte. Die Grünen zogen erstmals in die Stadtverordnetenversammlung ein.

SPD CDU GRÜNE FDP DKP Σ
%[2] 46,1 39,5 7,2 6,7 0,5 100
Sitze[3] 21 18 3 3 0 45

Arbeit

Rot-grüne Kooperation

Nach langen Gesprächen über eine dauerhafte Zusammenarbeit entschieden sich die Sozialdemokraten und die Grünen zu einer Kooperation. Sie stellten zusammen 24 der 45 Sitze in der STVV. Die Grünen sicherten zu, den SPD-Bürgermeister Walter Unger 1989 wiederzuwählen und 1987 einen SPD-Kandidaten zum hauptamtlichen Stadtrat zu wählen, sobald der amtierende Stadtkämmerer Günter Hack ausscheidet. [4] Dafür musste die SPD viele inhaltliche Zugeständnisse machen. Erstens sollte nicht mehr Gewerbe in Maintal angesiedelt werden. Die Sozialdemokraten wollten das Gewerbegebiet Maintal-West an der Bruno-Dreßler-Straße erweitern und die Zahl der Arbeitsplätze von mehr als 10.000 nochmals erhöhen und den Pendlerverkehr mindern. Davon wurde nun Abstand genommen. Zweitens setzten die Grünen durch, eine zusätzliche Kindertagesstätte in Bischofsheim oder Hochstadt zu bauen. Drittens wurde vereinbart, die Höchstgeschwindigkeit für den innerstädtischen Verkehr in weiten Bereichen der Stadt auf 30 Stundenkilometer herabzusetzen. Viertens wurde die Schaffung einer hauptamtlichen Stelle für eine Frauenbeauftragte wurde vereinbart. Fünftens sollte mit einer Reihe von kleineren Maßnahmen die Umwelt geschützt werden: Das Maintalbad sollte mit Sonnenenergie versorgt werden; der Preis für Abwasser und Wasser sollte progressiv gestaltet werden; und der städtische Rasen sollte in "ökologisch sinnvolle Wiesen" umgestaltet werden. Sechstens wurde die Unterstützung Nicaraguas mittels einer Projektpartnerschaft vereinbart.[5]

Berichten zufolge hatte der Fraktionsvorsitzende der SPD, Peter Laskowski, der FDP die noch zu besetzende Stelle einer Frauenbeauftragten angeboten, falls sie ihn zum hauptamtlichen Stadtrat wählen würde.[6]

Die Kooperation von Grünen und SPD ist 1986 wieder zerbrochen.[7] Danach wurde nur noch punktuell zusammengearbeitet.[8] Besonders strittig und ursächlich für den Bruch war ein städtischer Grundstücksverkauf an die Firma Honeywell.[9]

Funktionsträger

Partei Funktion Person
SPD Stadtverordnetenvorsteher
SPD Fraktionsvorsitz Peter Laskowski[10]
CDU Fraktionsvorsitz
Grüne Fraktionsvorsitz
FDP Fraktionsvorsitz Christa Hoppe[11]

Einzelnachweise

  1. Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.03.1985, S. 32.
  2. Vgl. http://starweb.hessen.de/cache/hessen/Hessen_Kommunalwahl_Statistik1989.pdf S. 52f. (5.7.21).
  3. Vgl. http://starweb.hessen.de/cache/hessen/Hessen_Kommunalwahl_Statistik1989.pdf S. 104f (11.10.21).
  4. Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.07.1985, S. 35.
  5. Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.07.1985, S. 35.
  6. Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.08.1986, S. 37.
  7. Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.08.1986, S. 34.
  8. Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.02.1989, S. 35.
  9. Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.05.1989, S. 49.
  10. Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.08.1986, S. 37.
  11. Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.08.1986, S. 37.
Maintaler Stadtverordnetenversammlung

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